2005 PALMER

40% Merlot – 53% Cabernet Sauvignon – 7% Petit Verdot

Niemand in Frankreich kann sich an Dürrebedingungen dieser Größenordnung über einen so langen Zeitraum erinnern (57 % weniger Niederschlag als sonst), obwohl die Temperaturen nie so hoch waren wie während der Hitzewelle von 2003. Wir haben sorgfältig alle Triebe – zweimal – sowie die Seitentriebe entfernt, um den Reben zu helfen, mit dem reduzierten Wasserverbrauch fertig zu werden. Dies führte zu perfekt genährten Trauben. Nach einer ausgezeichneten Blüte Anfang Juni war der Sommer übermäßig trocken. Nur wie bei vielen anderen großen Jahrgängen bedeutete dies ein Ende des vorzeitigen Wachstums. Die Dürrebedingungen hatten zwei Haupteffekte auf die Frucht:

- kleine Beeren, was sehr geringe Erträge bedeutet

- allmähliche Konzentration von Aromastoffen in den Trauben, qualitativ sehr vielversprechend. Die Trauben erreichten nach

einigen Regenschauern Anfang September langsam die Phenolreife. Die Lese begann am 22. September in Merlot-Parzellen.

Die Trauben waren beeindruckend reif und gesund. Bereits beim ersten Umpumpen hatte der Wein eine hervorragende Farbe

und füllte den Bottichraum mit kräftigen Aromen. Die Tatsache, dass die Trauben so reif waren, erleichterte auch die

alkoholische Gärung.

Tatsächlich war dies das erste Mal, dass jemand Zuckerwerte dieser Größenordnung gesehen hatte. Die Ernte von Cabernet Sauvignon und Petit Verdot fand vom 30. September bis 7. Oktober unter strahlend blauem Himmel statt. Die tägliche Verkostung während der Gärung ermöglichte es, genau den richtigen Extraktionsgrad zu erreichen und die ganze Frische und Ausgewogenheit dieses kraftvollen, konzentrierten Jahrgangs zu bewahren.

Parker 98/100

Der 2005er Château Palmer ist eine der großen Leistungen dieses Jahrgangs der Superlative. Blumige Noten gemischt mit Brombeere, Cassis, Pflaume, Lakritze und Frühlingsblumen steigen aus dem Glas dieses dichten rubin-violetten Weins. Er ist mittel- bis vollmundig, überraschend opulent (er hat einen großen Anteil an Merlot), lang, mehrdimensional und texturiert. Dieser wunderbar reine, umwerfende Wein präsentiert sich wieder einmal als Erstgewächs!

Falstaff Peter Moser 97/100

Kräftiges Rubingranat, violette Reflexe, dezente Randaufhellung. Feine balsamische Nuancen, tabakig, ein Hauch von Veilchen, Nuancen von Brombeeren, zart nach schwarzen Trüffeln. Kraftvoll, saftig, feine Herzkirschen, feste Tannine, extraktsüßer Nachhall, feines Säurespiel, zarter Nougat, gute Mineralik, ein Hauch von Valrhôna-Schokolade im Finale.