taste·outside·THE·BOX ist das Weinprojekt von Alex Koblinger, Österreichs einzigem Master Sommelier und 8-fachem Sommelier des Jahres. Er präsentiert eine persönliche Selektion von internationalen Topweinen, die sich eine oder mehrere Eigenschaften teilen und dennoch unterschiedliche Stilistiken verkörpern: der Facettenreichtum der Weinwelt gebündelt in einer Box. Jeweils sechs Charakterweine laden ein zum Querverkosten, Entdecken, Vergleichen, Spaß haben und Genießen.

Edition #11 „Wöd Wösch“

1.     Welschriesling 2019 | Weingut Rebenhof | Ratsch an der Weinstraße | Südsteiermark

2.     Olaszriesling 2019 | Weingut Wachter-Wiesler | Deutsch-Schützen | Eisenberg

3.     Welschriesling vom Opok 2018 | Weingut Werlitsch | Leutschach | Südsteiermark

4.     Welschriesling vom Opok 2018 | Weingut Tauss | Leutschach | Südsteiermark

5.     Welschriesling Alte Reben 2019 | Weingut Velich | Apetlon | Neusiedlersee

6.     Welschriesling Weinstock Alte Reben 2015 | Weingut Tement | Berghausen |Südsteiermark

Wösch, wie der Welschriesling liebevoll genannt wird, ist in Österreich die zweitmeistangebaute Weißweintraube nach dem Grünen Veltliner und die drittmeistangebaute Rebsorte überhaupt, da nur der Zweigelt bei den Rotweintrauben in Österreich noch mehr Rebfläche besitzt. Etwas über 7 Prozent der gesamten Weinbaufläche gehen auf das Konto des vermeintlichen Niemands.

Angebaut wird er eigentlich in allen Weinbaugebieten Österreichs, aber in der Steiermark, dem Weinviertel und rund um den Neusiedlersee sind sicherlich die Hotspots der Rebsorte. Die ersten beiden Gebiete konzentrieren sich auf einen trockenen Weinstil, wobei im Weinviertel der Welschriesling auch gerne als Sektgrundwein vinifiziert wird. Rund um den Neusiedlersee wird der Wösch durch seine hohe „Grundsäure“ sehr gerne für Süßweine verwendet und geschätzt.

Übrigens hat China weltweit die viertgrößte Anbaufläche, knapp hinter Österreich, dieser Rebsorte. Kroatien liegt hier an der Spitze mit der Anbaufläche und noch knapp vor Ungarn.

Wenige Rebsorten laufen in Österreich bei Weinliebhabern so unter dem Radar wie der Welschriesling. Sehr zu Unrecht wird er als schlicht und trivial wahrgenommen – höchstens als Spritzwein zu gebrauchen. Vor allem die junge und dynamische Riege südsteirischer und burgenländischer Winzer hat es sich nun zur Aufgabe gemacht, das volle Potential dieser Traube in die Flasche zu bringen, welche das Terroir optimal transportieren kann, und den Weinen den Glanz zu verleihen, den sie verdienen. Der Welschriesling gedeiht auf unterschiedlichen Böden sehr gut, ist nie vordergründig aromatisch und mit einem markanten Säurerückgrat gesegnet.

Übrigens hat Welschriesling gar nichts mit dem Riesling zu tun. Eine Theorie behauptet, dass „welsch“ verweist auf die Wallachei in Rumänien, eine weitere Theorie besagt, „welsch“ bedeutet im weiteren Sinne fremd und ausländisch, sozusagen falscher Riesling, und geht davon aus, dass der Welschriesling eigentlich aus der Champagne in Frankreich kommt.

Die Wöd-Wösch-Edition präsentiert die Vorreiter der neuen Wösch-Szene und zeigt die Möglichkeiten dieser Rebsorte in Sachen Boden und Stile auf. Wohin die Reise geht, wird uns die Zeit zeigen.

Make Wösch great again!