5. Mit der Einführung von NFT-Auktionen für Weinfässer von Garrus setzen Sie neue Maßstäbe in der Weinbranche. Was erhoffen Sie sich von dieser innovativen Verbindung zwischen Tradition und Technologie?
B. L.: Mit dem Start von NFT-Auktionen für Garrus-Weinfässer wollen wir das Erbe der edlen Weinherstellung mit der Innovation der Blockchain-Technologie verbinden. Diese Initiative bietet Sammlern eine sichere und transparente Möglichkeit, ein Stück Weinherstellung zu besitzen und gleichzeitig die Echtheit und Herkunft des Fasses durch digitale Zertifizierung gewährleistet zu bekommen. Indem wir NFTs nutzen, erweitern wir nicht nur den Zugang zu einem globalen Publikum, sondern definieren auch neu, wie Wein erlebt und in ihn investiert werden kann. Es ist ein mutiger Schritt, der die Tradition ehrt und gleichzeitig neue Möglichkeiten für Engagement, Exklusivität und Storytelling in der Welt des Luxusweins eröffnet.
6. Wie beeinflusst die Zugehörigkeit zu LVMH die Markenstrategie und die Wahrnehmung von Château d’Esclans im internationalen Luxussegment?
B. L.: Als Teil der LVMH Gruppe profitieren wir von sowohl von der besseren Distributionskette als auch vom professionellen Knowhow die Marke lebendig und für die Kunden zugänglich zu machen. Wertvolle Event-Partnerschaften und die Erfahrung in puncto Vermarktung prestigeträchtiger Produkte sind weitere Vorteile.
7. Garrus gilt als einer der exklusivsten Roséweine weltweit. Was macht diesen Wein so besonders?
B. L.: Neben der zuvor beschrieben Herstellung, ist dieser 4 Hektar große Weingarten mit knapp 100 Jahre alten Grenache-Rebstöcken ein absolutes Juwel. Garrus ist in den renommiertesten Off- und On-Trade-Betrieben in den wichtigsten Märkten der Welt positioniert und sehr beliebt. Weinjournalisten schätzen seine Exzellenz und seine gastronomischen Qualitäten. Seine Vielschichtigkeit, Komplexität und Geschmack machen ihn wohl zum größten Rosé der Welt.
8. Wie gut kann ein Rosewein eigentlich reifen?
B. L.: Da sowohl Les Clans als auch Garrus vollständig in Barrique vergoren und fast ein Jahr lang ausgebaut werden, haben sie das größte Lagerpotenzial. Sie bieten ein breites Trinkfenster, welches ab 5 Jahren und mehr besonders spannend wird. Wenn Sie unsere Weine lagern oder reif verkosten können, verspricht das für Sie ein ganz besonderes Weinerlebnis zu werden.
9. Provence-Roséweine sind bekannt für ihre Eleganz und Frische. Welche spezifischen Terroir- und Klimafaktoren tragen zu dieser Charakteristik bei?
B. L.: Zusätzlich zu dem, was oben in Bezug auf Terroir und Produktion angesprochen wurde, gibt es in der Provence viel Sonnenschein und größtenteils eine angemessene Menge an Regen. Auch die Winde des Mittelmeers spielen hier eine Rolle. Die Provence-Region leidet nicht unter Problemen wie Frost oder Hagel, was vorteilhaft für die Roséweine der Provence ist.
10. Mit Blick auf die Zukunft: Welche Trends und Entwicklungen wird es im Roséwein-Bereich geben?
B. L.: Es könnte eine „Atomisierung“ stattfinden, bei der kleinere Roséwein-Marken verschwinden und bessere Marken überleben werden. Als wir unsere Weine mit dem Ziel auf den Markt brachten, die Kategorie auf ein beeindruckenderes Niveau zu heben als zuvor, hat sich allgemein die Qualität der Roséweine in den letzten zwei Jahrzehnten in der Provence verbessert.
Roséweine aus der Provence setzen auch international die Messlatte für Roséweine. Im vergangenen Jahr sind die Roséwein-Exporte aus der Provence laut der französischen Wein- und Spirituosenexportagentur (FEVS) um 4 % gestiegen. Dies gibt in Verbindung mit der Entsaisonalisierung, bei der immer mehr Konsumenten das ganze Jahr über Rosé trinken, positiven Trends im Rosé-Sektor einen weiteren Schub.