Roland Velich und Hannes Schuster bewirtschaften die Weinberge rund um Zagersdorf gemeinsam. Die Einzellage Krcsi, aus der die Trauben für den Blaufränkisch 2011 stammen, liegt auf der ungarischen Seite der Grenze. Der Wein reifte über drei Jahre in gebrauchten 500-Liter-Fässern, was ihm eine besondere Tiefe und Komplexität verleiht. In der Nase dominieren bereits sekundäre Noten wie nasses Laub, Waldboden, Tabak, ätherische Töne, dazu Bleistift, Orangenzeste und Zwetschkenröster. Am Gaumen zeigt sich der Blaufränkisch elegant und mit großer Spannung. Die feinkörnigen Tannine sind reif und optimal ausbalanciert. Die Säure ist frisch und präsent, im Hintergrund sorgen würzige Noten von Salbei und Rosmarin für zusätzlichen Ausdruck. Dazu gesellen sich mineralische Anklänge von Waldboden und eine dunkle Rauchigkeit, die den langen und ausgewogenen Abgang prägen.

Dieser Blaufränkisch ist subtiler und luftiger als die Lutzmannsburger Weine von Moric, dennoch verbindet er Kraft und Eleganz auf beeindruckende Weise. Die Tannine erinnern an Kreide auf Asphalt. Die Säure wirkt präzise und vibrierend, der Abgang ist lang und fordernd und hat einen Nachklang von Schwarztee und dunkler Schokolade. Ein Wein mit Tiefgang und Charakter, der Geschichte erzählt und sich Zeit für die Entwicklung nimmt.