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1909 ist es so weit: Anton und Elise Döllerer kommen erstmals nach Golling und übernehmen den imposanten Gasthof mit dazugehöriger Fleischerei. Sein neuer Name: „Großgasthof zum goldenen Stern – Fleischhauerei und Selcherei“. Von Anfang an tatkräftig beim Aufbau des Betriebs mit dabei ist Elisabeths Sohn Hermann, den sie in die Ehe mitgebracht hatte – ein leidenschaftlicher Fleischermeister und Gastwirt.
Die 1930er-Jahre sind da, mit ihnen der erste Aufschwung. Hermann Döllerer I. glaubt an den Tourismus, bringt Dr. Carl Degener, den Gründer von Touropa-Reisen – heute TUI – nach Golling und macht ihm die schöne Umgebung schmackhaft. Eine bahnbrechende Idee, Urlaubsreisen auch für kleinere Budgets! Degener ist begeistert, und bald fahren viele Sonderzüge ins Salzburger Land, bevorzugt nach Golling. Erst Hitler und seine Tausend-Mark-Sperre beenden 1933 die Projekte.
Im Jahr 1943 heiratet Hermann I. in zweiter Ehe Anna, seine erste Frau war viel zu früh verstorben und hatte ihm die Kinder Anton, Lisbeth und Marlene hinterlassen. Aus diesem zweiten Lebensabschnitt mit Anna gehen Raimund, der große Bruder, und Hermann, das Nesthäkchen, hervor.
In den 1950er-Jahren geht es für das Ehepaar Döllerer und den Gollinger Tourismus wieder bergauf, deutsche Gäste von Touropa kommen mit dem Zug und auch viele Reisebusse aus Skandinavien. Als junge „Fahnderlbuam“ stehen Raimund und Hermann täglich am Bahnhof, um die Gäste zu empfangen. Deren Koffer wurden im „Viechertransporter“ befördert. Welche Mühe für die Kinder, diesen jedes Mal gründlich zu reinigen! Nach ihren Berufswünschen wurden sie nicht gefragt. Für den Vater ist klar: Einer wird Metzger, der andere macht die Hotelfachschule. Statt Ruhetagen warten auf die Burschen hübsche Damen aus Berlin, Dänemark und Schweden, die unterhalten werden wollen – was für ein Leben!
Bis in die späten 1970er-Jahre hinein packen Raimund und Hermann im Betrieb mit an. Gäste kommen jedoch nur im Sommer nach Golling, im Winter ist noch bis 1971 geschlossen. Ein Gespräch mit dem damaligen ORF-Intendanten Rudolf Bayr, einem bekannten Feinschmecker,bringt die Wende. Raimund und Hermann widmen sich ab sofort dem heimischen Publikum, mit mehr regionaler Qualität, neuer Küchenlinie und daraus resultierenden höheren Preisen. Bald bleiben viele Stammgäste aus, was der Familie zunächst schlaflose Nächte bringt. Auch privat, hier aber mit Freude, denn der Kindersegen stellt sich bald ein. Die Gastronomie-Großfamilie nimmt ihren Anfang.
Die Gollinger Marktfeste sind legendär und bringen die Familie sogar ins Guinness-Buch der Rekorde: mit ihrer „längsten Sulz’n der Welt“ und der „größten Gröstlpfanne“. Man lässt sich immer etwas Neues einfallen, um die Besucher bei Laune zu halten.
Döllerer erhält die ersten 11 Punkte im Gault&Millau-Guide, während das Sacher in Wien im Vergleich dazu nur 10 Punkte bekam. Ein einschneidendes Ereignis, das Hermann dazu motivierte, in der Küche noch weitere Veränderungen vorzunehmen. Anreize holte er sich, indem er Spitzenköchen dieser Zeit über die Schulter und in den Kochtopf schaute. Er hielt den Küchenchef Karl Einfalt dazu an, den Fokus auf eine leichtere Küche mit nur frischen Zutaten zu legen. Ganz besonders lag Hermann das geschmackvolle Anrichten der Speisen am Herzen, da es zu dieser Zeit plötzlich hieß: „Das Auge isst mit.“ Hermann war damals sowohl in der Küche als auch im Service zu finden, wenn er die neuen kleinen Kunstwerke den Gästen vorsetzte.
Die Liebe wächst – die zum feinen Essen, aber auch die zum Wein. Die zweite Gault&Millau-Haube wird 1990 von Bruno Plotegher erkocht. Das Thema Wein spielt für die Familie eine immer bedeutendere Rolle und wird zum dritten Standbein ihres Betriebs, neben Gourmetküche und Metzgerei – Döllerers Genusswelten sind geboren. Die Familie wächst und damit auch das Unternehmen und die Tradition, den Kindern etwas weiterzugeben. Wer in wessen Fußstapfen treten wird, muss genau überlegt werden. Gar nicht so einfach bei einer so großen Familie, aber wichtig, damit jeder seine Ideen und Vorstellungen mit Erfolg umsetzen kann.
Am Anfang war der Weinskandal. Und Hermann Döllerers geniale Idee, sich Qualitätswein selbst direkt von den Winzern zu holen. Damit ist der Grundstein für Döllerers Weinhandelshaus gelegt. Die ersten fünf Winzer – Knoll, Hirtzberger, Bründlmayer, Triebaumer und Tement – werden persönlich besucht und die Weinrationen für das Gasthaus gleich mitgenommen. Es dauert nicht lange, bis die ersten befreundeten Gastronomen Hermann bitten, doch auch für sie Wein mitzubringen. Raimund, gerade fertiger Metzgermeister, dreht morgens Würstel in der Metzgerei und ab Mittag wird Wein ausgeliefert.
Jetzt wird umgebaut. Das Haus verwandelt sich in ein Vier-Sterne-Hotel, Wirtshaus und Restaurant werden räumlich geteilt. Dieser Umbau ist der erste große Kraftakt, bei dem die ganze Familie mit anpackt. Ein Meilenstein und ein entscheidender
Schritt in die Zukunft. Genau zum richtigen Zeitpunkt, um am Puls der Zeit zu bleiben und in Ausstattung und Raumgestaltung vom Drei-Sterne- auf einen Vier-Sterne-Betrieb umstellen zu können.
Hurra! Die dritte Gault&Millau-Haube, erkocht von Küchenchef Bernhard Hauser, ist da! Andreas Döllerer steigt in den Betrieb ein. 1996 schließt Raimund den Bund fürs Leben mit Sabine, die fortan tatkräftig im Betrieb mitarbeitet.
Handel und Weinlager sind nun vor den Toren Gollings und Christian steigt in den Weinhandel ein. Der Wein hat endlich mehr Platz und der erste Lagermitarbeiter wird eingestellt. Der nächste Schritt im Jahr 2001 ist die Eröffnung der Enoteca + Bacaro – einer eigenen, stimmungsvollen venezianischen Weinbar. Dazu lädt die rundum verlaufende Weinbibliothek Weinliebhaber und solche, die es noch werden wollen, zum Verkosten und Verweilen ein.
Dann der größte Coup: Andreas kommt nach seiner Kochausbildung und Lehrjahren bei den ganz Großen der Gastronomieszene wieder zur Familie nach Hause zurück, um hinter dem eigenen Herd an seinem Erfolgsrezept zu kochen. Damit ist seit 40 Jahren, nämlich seit Raimund senior, endlich wieder ein Familienmitglied für die Küche zuständig – der Döllerer ist im wahrsten Sinne des Wortes erneut in aller Munde. Und 2004 findet Andreas auch sein privates Glück und heiratet Christl, die seit 2007 als Gastgeberin ebenfalls im Betrieb mit dabei ist.
Alles wird doppelt so groß: Nach dem Kauf der beiden Nachbarhäuser wird alles zusammengefügt, das ergibt die doppelte Anzahl an Hotelbetten sowie an Sitzplätzen. Und endlich kommt auch Licht ins Haus – eine Terrasse samt Weingarten entsteht. 2015 folgt dann der Zubau des Lagerkellers in Döllerers Weinhandelshaus und die Umgestaltung von Döllerers Enoteca.
Die Döllerers heute? Das ist eine mehr als 20-köpfige Familie, die gemeinsam an einem Strang zieht, da sind die Schwiegertöchter Sabine und Christl und die insgesamt elf Enkelkinder, der größte Stolz der Familie: Laura, Raimund, Florian, Andreas, Leopold, Hermann, Louisa-Rosa, Ferdinand, Marie-Amelie, Markus und Rosalie. Heute, das bedeutet für Hermann, Martha und Marianne aber auch, dass sie sich schön langsam etwas zurücklehnen dürfen, sogar ein bisserl müssen, denn es ist gar nicht so leicht, das Zepter aus der Hand zu geben, wenn man etwas so ins Herz geschlossen hat. Sie dürfen dankbar auf ein erfülltes Leben zurückblicken. Die nächsten Generationen sind der beste Beweis dafür, und die ganze Familie lebt in größter
Vorfreude auf das, was noch kommen mag.
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