Weingut Müller

Seit 1936 besteht das Weingut der Familie Müller in Krustetten im südlichen Kremstal, wobei die Weinbautradition des Hauses bis 1270 zurückreicht. Die 3. & 4. Generation leiten und führen das Weingut gemeinsam nach dem Grundsatz: „Die Wurzel der Qualität steckt im Weingarten“. Dadurch wird besonderer Wert auf die schonende Kultivierung der Weingärten gelegt, um das Beste jeder einzelnen Lage hervorzubringen. Das Kremstal bietet mit seiner Bodenvielfalt von tiefgründigen Lössterrassen bis hin zu kalkreichem Konglomerat Gestein beste Konditionen für fruchtige und finessenreiche Weine. Seit 2015 ist das Weingut als „Nachhaltig Austria“ zertifiziert.

Familie Müller
© Weingut Müller

Weingut Müller
© Philipp Monihart

Weinkeller Fässer
© Philipp Monihart

Grüner Veltliner Ried Eichbühel Kremstal Reserve: Unsere höchstgelegene Riede Eichbühel nahe Krustetten ist von kalkhaltigem Konglomeratgestein geprägt. Die exponierte Lage ermöglicht eine lange Reifung am Rebstock und somit hohe Komplexität und exotische Frucht im Wein. Der Ausbau im großen Eichenfass rundet den kraftvollen Veltliner ab. Ein Vinothekswein!

Leopold Müller

WINZER IM FOKUS

1. Der bevorzugte Boden eurer Wahl ist …?

Familie Müller: …vielfältig! Im Kremstal sind wir mit den unterschiedlichsten Bodentypen gesegnet und entscheiden die Sorte bzw. den zu produzierenden Weinstil nach Weingarten-Standort, z. B. tiefgründigen Löss für mittelgewichtige, fruchtige Grüne Veltliner oder karges Verwitterungsgestein für mineralischen Riesling.

2. Grüner Veltliner aus der neuen Welt ist für euch …?

F. M.: Interessant! Meist ein sehr guter Weißwein, aber aufgrund der vorherrschenden Böden und Klimabedingungen nicht mit der typischen Charakteristik der Kremstaler Grünen Veltliner zu vergleichen.

3. Spritzer und Co. sind das Aushängeschild eines Betriebes. Wie steht ihr zur Literware?

F. M.: Die Literware ist die solide Basis der Weinqualität eines Betriebes, diese sollte man nicht unterschätzen.

4. Wie wichtig ist die Zusammenarbeit mit Restaurants und deren Sommeliers für euch?

F. M.: Die Zusammenarbeit mit den Sommeliers ist uns sehr wichtig. Der Sommelier ist das wesentliche Bindeglied zwischen dem Winzer mit seinen Weinen und dem Kunden. Wir unterstützen Sommeliers auch immer gerne persönlich bei ihrer Arbeit.

5. Welche Art der Bewirtschaftung habt ihr für euch persönlich als die „richtige“ erkannt?

F. M.: Eine ressourcenschonende, nachhaltige und ökologische Wirtschaftsweise, um für unsere nachkommenden Winzergenerationen die Weingärten und Böden fruchtbar zu erhalten. Die Richtlinien der österreichischen Zertifizierung „Nachhaltig Austria“ passen sehr gut zu unserer Weinguts-Philosophie, so wurden wir als einer der ersten Betriebe im Jahr 2015 zertifiziert.

6. Wenn ihr tauschen könntet, mit welchem Winzer – sowohl national als auch international – würdet ihr gerne tauschen?

F. M.: Wir fühlen uns im Kremstal sehr wohl und würden nur ungern tauschen. Richtig gut gefällt es uns auch in Südtirol – die Berge, die reife Frucht der Weine und solide Qualitäten – da fühlen wir uns fast wie zu Hause!

7. Gibt es ernstzunehmende Bedrohungen für den Weinbau der Zukunft (Stichwort Klimawandel)?

F. M.: Man muss mit den Gegebenheiten und manchen Herausforderungen arbeiten und umgehen lernen, Innovation und Weiterentwicklung zulassen und diese in seine Wirtschaftsweise einbauen.

8. Wie relevant sind Trends für eure Arbeit? Dürfen sie einfließen oder haben Trends in eurer persönlichen Art Wein zu machen keinen Platz?

F. M.: Natürlich beobachten wir den aktuellen Weinmarkt und probieren die Wein-Trends durch. Wenn uns etwas schmeckt, setzen wir uns damit auseinander und versuchen dies in unsere Weine einfließen zu lassen.

9. Welche Weine trinkt ihr abseits eurer eigenen gerne?

F. M.: Wir probieren vieles! Wenn man unseren privaten Weinkühlschrank öffnet, findet man Weine aus der ganzen Welt, denn wir lieben es im Kreise der Familie Weine zu verkosten und zu analysieren.

10. Als Winzer steht man nicht mehr nur im Weingarten, man hat auch andere Aufgaben zu erledigen. Welchen Stellenwert haben Messen, Verkostungen und Wein-Dinners, bei denen ihr eure Weine vor Publikum vorstellen könnt, für euch?

F. M.: Der persönliche Austausch auf diesen Veranstaltungen ist uns sehr wichtig und für uns überaus schön. Trotz allem nehmen die Weingarten- und Kellerarbeiten neben den „Events“ den Großteil unserer Zeit in Anspruch, denn immerhin steckt die Wurzel der Weinqualität im Weingarten!